„Weiß ist eine gesellschaftspolitische Bezeichnung, die besagt: Diese Person wird zur Gruppe der Weißen gezählt und dementsprechend behandelt. Aus Weißsein ergibt sich automatisch eine bestimmte Position in der Gesellschaft, die von der des People of Color-Seins verschieden ist. Weißsein ist in der weißen Wahrnehmung grundsätzlich die Norm. So wie im Kolonialismus Energien darauf verwendet wurden, das Weißsein als Marker der Überlegenheit zu erfinden, so wird heute von Weißen viel darum gegeben, Weißsein unsichtbar zu machen.“ (Noah Sow 2019: 190) Durch den Begriff ‚weiß‘ und die kursive Schreibweise wird der Zustand des unsichtbar Machens verdeutlicht und kann bekämpft werden.
Quelle: Noah Sow (2019). weiß. In: Arndt, Susan, Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.): Wie Rassismus aus Wördern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast: Münster. S. 190-191.